Berlin, Garching, Philippsburg: Es steht einiges an!

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Dieses Jahr stehen womöglich einige brisante Atomtransporte an:

Zwar handelt es sich nicht um einen „Castor-Transport“, also hochradioaktiven Atommüll, die Angelegenheit ist aber trotzdem hochbrisant: Insgesamt 15 ungenutzte Brennelemente aus dem stillgelegten Atomforschungsreaktor am Berliner Wannsee sollen in eine französische Atomfabrik transportiert werden. Sie enthalten mit einem Anreicherungsgrad von 19,5 Prozent fast atomwaffenfähig angereichertes Uran-235.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat bereits eine Ausfuhrgenehmigung erteilt, die seit dem 19. Februar 2021 für die Dauer von einem Jahr gilt. Eine Transportgenehmigung liegt laut dem zuständigen Bundesamt BaSE aber noch nicht vor.

Transporte aus Garching nach Ahaus

Brisant sind auch die Pläne, verbrauchte Brennstäbe aus dem Forschungsreaktor FRM-II in Garching bei München in das 700km entfernte nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus zu bringen.

Die in Garching verwendeten Brennelemente enthalten ebenfalls hochangereichertes, atomwaffenfähiges Uran. Weil die dortigen Lagerbecken für den Atommüll voll sind, ist der Abtransport „nötig“ um den Meiler weiter zu betreiben. Es dreht sich um siebzehn Castor-Transporte per LKW mit je fünf abgebrannte Brennelementen. Weil die Terrorschutz-Bestimmungen verschärft wurden, fehlen für die Transporte aber noch spezielle LKW.

Nächster Castor nach Philippsburg?

Nach dem umstrittenen Atommülltransport nach Biblis im letzten November soll der nächste „Rücktransport“ aus der Wiederaufarbeitung nach Deutschland vermutlich in das Zwischenlager am AKW Philippsburg gehen. In der französischen Plutoniumfabrik LaHague warten fünf Castoren auf den Abtransport. Es gibt dafür derzeit keine Termin, auch wenn die Genehmigungen für Einlagerung & Transport schon vor Jahren beantragt wurden. Im August 2020 sagte der Sprecher der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH, die den Transport durchführt, dass „frühestens im Herbst 2021“ damit zu rechnen sei. Wegen Corona sind auch diese Planungen (zumindest offiziell) unklar. Für den 23. April lädt die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung zu einem „Forum Zwischenlagerung“. Thema dieser ersten Online-Veranstaltung sollen auch die Rücktransporte aus der WAA sein.

Vieles ist unklar, aber klar ist: Es steht einiges an. Bleibt also bitte am Ball!

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