Im niedersächsischen Lingen sind seit mindestens einer Woche erste russische Mitarbeiter aktiv und erste Anlagenteile und Geräte eingetroffen, um bald in der Brennelemente-Fabrik sechseckige Brennelemente russischer Bauart zu produzieren – und dass alles, obwohl die Genehmigung dazu noch gar nicht erteilt wurde. Jegliche Sicherheitsbedenken bezüglich Spionage, Einflussnahme und Sabotage werden von ANF und dem Mutterkonzern Framatome ignoriert – und die Atomaufsicht und Sicherheitsbehörden schauen zu. Wie die niedersächschische Atomaufsicht in der HAZ erklärte, führen die russischen Mitarbeiter Schulungen für ANF durch. Da sie das aber angeblich nicht auf dem Werksgelände der Brennelementefabrik tun, greift das Atomgesetz nicht, wonach Mitarbeitende und „Gäste“ der Atomanlagen überprüft werden müssten. Ebenso werden die Anlagen laut ANF an „anderen Orten“ zu Probezwecken aufgebaut und so die fehlende Genehmigung umgangen. Sicherheitsbehörden verweisen bezüglich der möglichen Gefahren durch Spionage, Einflussnahme und Sabotage nur entweder vom Land zum Bund und umgekehrt und dann wieder auf die niedersächsische Atomaufsicht, die ja laut eigenen Aussagen gerade nur zusehen kann.
Das Ganze ist ein sicherheitspolitisches Desaster und spielt nur Putin und seiner Atombehörde Rosatom in die Finger! Wir erwarten von den Sicherheitsbehörden klare Maßnahmen, bevor ANF-Mitarbeitende angeworben, unter Druck gesetzt oder sonst wie manipuliert werden können. Rosatom, seine Tochterkonzerne und somit auch das Framatome-Rosatom-Joint-Venture sind keine normalen Player im Atom-Business, sondern Putins geopolitischer Arm! Ebenso kann ANF/ Framatome bei solch einer Vorgehensweise kein vertrauenswürdiger Betreiber nach Atomgesetz mehr sein – die niedersächsischen Atomaufsicht muss die Zulassung für den Betrieb der Brennelementefabrik entziehen und die Erweiterung ablehnen!