Durch Berichte aus der Bevölkerung und intensiver Recherche ist es unseren Freunden von .ausgestrahlt und dem „Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland“ gelungen, die Halle ausfindig zu machen, in der Rosatom-Mitarbeiter und ANF vor einigen Wochen die aus Russland benötigten Maschienen zur Fertigung der sechseckigen Brennelemente sowjetischer Bauart aufbauten und testeten. Wir gehen davon aus, dass diese Tätigkeiten rechtlich nicht sauber abliefen, zumal das Genehmigungsverfahren für die Erweiterung der Lingener Brennelementefabrik noch in vollem Gange ist. Sicher ist jedoch, dass nun mehrere Rosatom-Mitarbeiter, die dem Kreml unterstehen nun bereits im Kontakt mit den ANF-Arbeitern waren und sind – und das trotz aller Sicherheitsbedenken, die auch die zuständigen Ministerien und Behörden geäußert haben. Wir dokumentieren im Folgenden die gemeinsame Pressemitteilung von .ausgestrahlt und dem Bündnis AgiEL:
Enttarnt: Putins geheime Atom-Maschinen
Brennelementefabrik Lingen: Sind die illegal errichteten Maschinen von Rosatom in einem ehemaligen Möbelhaus versteckt? / Atomkraftgegner*innen enttarnen geheime Außenstelle der Atomfabrik / Atomaufsicht muss einschreiten und die Kreml-Anlagen konfiszieren
Der dem Kreml unterstellte russische Atomkonzern Rosatom hat seine heimlich und ohne Genehmigung errichteten Maschinen zur Brennelemente-Fertigung offensichtlich in einem ehemaligen Möbelhaus in einem Lingener Gewerbegebiet versteckt. Die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und das „Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland“ haben das Versteck am heutigen Donnerstag (27.6.) enttarnt. Nach ihren Informationen, die auf Hinweisen aus der Bevölkerung und eigenen Recherchen fußen, stehen Putins geheime Atom-Maschinen am Darmer Esch 60, 49811 Lingen (Ems) in einer von Framatome ANF, dem Betreiber der Brennelementefabrik, angemieteten Halle. Die Aktivist*innen platzierten dort am Mittag ein großes Hinweisschild „Putins geheime Atom-Maschinen“(Fotos siehe unten).
Alexander Vent vom „Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland“ kommentiert: „Wochenlang hat Framatome ANF den Standort seiner geheimen Außenstelle verschwiegen. Wir machen ihn heute öffentlich. Es gibt mehr als 10.000 Einwendungen gegen den geplanten Atom-Deal mit Russland. Die Öffentlichkeit soll daher wissen, wo die Brennelementefabrik Lingen mit Rosatom gemeinsame Sache macht. Die Öffentlichkeit soll wissen, wo Putins geheime Atom-Maschinen getestet werden. Die Öffentlichkeit soll wissen, wo die Abgesandten des Kreml in aller Ruhe Kontakte zu den Mitarbeitenden von ANF knüpfen durften.“
Zugeklebte Scheiben, frisch installierte Überwachungskameras, ein einsamer Wachmann: Das ist das Bild, das die Halle von außen bietet. Ein Firmenschild ist nirgendwo zu sehen. Alles soll maximal unauffällig sein.
Bettina Ackermann, Rosatom-Expertin der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, kritisiert: „Framatome will hier im Verborgenen Sicherheitsregeln umgehen und Fakten schaffen am Gesetz vorbei. Das ist der Grund für die Heimlichtuerei. Das Errichten der Maschinen ist illegal, denn die beantragte atomrechtliche Genehmigung dafür liegt noch nicht vor. Die Schulung der Mitarbeitenden durch Rosatom ist eine Sicherheitsgefahr, weil sie die Grundlage für Spionage und Sabotage legt. Das Umweltministerium darf sich nicht länger wegducken, sondern muss endlich klare Kante zeigen: Die Atomaufsicht muss einschreiten und die Anlagen umgehend konfiszieren.“
Hinweis:
Honorarfrei verwendbare Fotos der Aktion finden Sie unter https://cloud.ausgestrahlt.de/index.php/s/YjbEefsgRr5KYRA
Wir bitten darum, den Namen des Fotografen (Lars Hoff) zu nennen.