Zahlreiche Einwendungen gegen Rosatom-Einstieg – heute Übergabe in Hannover

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Am heutigen Freitag, 1. März, werden Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen zusammen mit der russischen Umweltorganisation Ecodefense und mehreren weiteren Organisationen um 11.30 Uhr in Hannover auch aus Münster, dem gesamten Münsterland und aus anderen Teilen von NRW zahlreiche Einwendungen gegen den geplanten Einstieg des russischen Staatskonzerns Rosatom in die Brennelementefertigung in Lingen an den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer übergeben.

Der Genehmigungsantrag der Lingener Brennelementefirma Framatome liegt derzeit zur öffentlichen Anhörung in Hannover aus. Die genaue Zahl der regionalen und bundesweiten Einwendungen wird heute in Hannover bei der Übergabe bekanntgegeben, da derzeit noch immer Einwendungen eintreffen.

Bei der Übergabe in Hannover wird auch der Alternative Nobelpreisträger 2021, Vladimir Slivyak, sprechen. Er ist Ko-Vorsitzender der russischen Umweltorganisation Ecodefense und ein ausgewiesener Kenner der russischen Atomindustrie: „Dem russischen Konzern Rosatom Zugang zur europäischen Kernbrennstoffproduktion zu gewähren, bringt ein erhebliches Sicherheitsrisiko mit sich. Rosatom ist tief im Krieg gegen die Ukraine verstrickt und beliefert auch von Sanktionen betroffene russische Waffenfirmen. Rosatom unterstützt direkt eine in der Ukraine kämpfende russische Armee-Einheit und kontrolliert unrechtmäßig das besetzte ukrainische AKW Saporischschja. Jede europäische Firma, auch der Lingener Brennelementekonzern Framatome, und jede europäische Regierung, darunter die Deutsche, müssen aus der Kooperation mit Rosatom aussteigen.“

Wir sehen mit großer Sorge den wachsenden Einfluss der russischen Atomindustrie auch in Deutschland. Gerade erst wurde bekannt, dass der Urananreicherer Urenco auch in Gronau wieder russisches Uran anreichert. Nun soll der Kreml-Konzern Rosatom in die Brennelementefertigung in Lingen einsteigen. Die Argumente liegen klar auf der Hand: Der Genehmigungsantrag zum Bau „russischer“ Brennelemente in Lingen muss abgelehnt werden, weil er die innere und äußere Sicherheit des Landes gefährdert!

Die zahlreichen Einwendungen aus dem Münsterland zeigen, dass auch in unserer Region die Sorge sehr groß ist über die atomare Abhängigkeit von Russland. Es zeigt sich zudem, wie falsch es war, die Brennelementfabrik in Lingen und die Urananreicherung in Gronau vom Atomausstieg auszunehmen. Dafür bekommen wir jetzt die politische Rechnung präsentiert. Es ist dringend Zeit für einen Kurswechsel!

Die Einwendung von SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

Ausführliche Rechtsgutachten, die sich kritisch mit dem von Framatome beantragten Einstieg Rosatoms in die Brennelementeproduktion in Lingen beschäftigen, finden sich hier:

https://www.ausgestrahlt.de/media/filer_public/1b/2a/1b2a5b5e-3bc5-4bb7-9d0f-1375cac829b8/john_20240226_bewertung_ausbau_lingen.pdf

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/atomkraft/stellungnahme-einwendungen-anf-lingen-bund.pdf

https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Nukleare_Sicherheit/gutachten_brennelemente_lingen_bf.pdf

Informationen des niedersächsischen Umweltministeriums zum laufenden Genehmigungsverfahren finden sich hier:

https://www.umwelt.niedersachsen.de/brennelementfertigungsanlage_lingen/sachstandsinformation-bfl-8451.html

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